Eigentlich kern se wie Helden behandelt

Eigentlich kern se wie Helden behandelt

12. April 2020 2 Von Laxobu

Eigentlich kern se wie Helden behandelt.
Eigentlich sollten se mehr Geld vadienen wia de meisten von uns.
Eigentlich sollte sena Exiztens nit amol irgendwie gefährdet sein.
Eigentlich sollten wir uns olle a Scheibe von senen obschneiden.
Und eigentlich sollten wir schon längst unsere Vorurteile senen gegenüber obglegt hom.

Jo, i red von Bauern, also Landwirten. I tat gern in ana Welt leben, wo des nit abwertend als Schimpfwort benutzt werd. I hätt echt gern, doss wenigstens a poa Leit noch dem Beitrog gscheida sein. Es is on da Zeit driaba zu reden. Öffentlich, ehrlich und vielleicht a bisi bissig. Es redet kaum a Blogger über des Thema. Tat i selber a nit, wenn i endlich drauf kemen bin, wie wichtig es is und wenn i nit de Zeit gfundn hätt, mi mit an Haufn Menschen mit Londwirtschaft zu unterhalten.
Oba wenn du jemanden als oamen Baua beschimpfen deafst, darf i di a als arroganter priviligierter Mensch betiteln. Fair?  Lies weiter.

Massentierhaltung is nit guat. Es is nit geil. Es is nit menschlich. Do gib i jedem recht. Oba jetzt überlegs amal. Massentierhaltung. Meine Freindinnen hom so guate 5-40 Kia daham. Massen sein des kane. I leg mei Hand ins Feuer, dass wir Kärntner Massentierhaltung nur ausn Fernsehen kennen und nit vom Bauern neben an. Unsere Bauern daham benennen de Viecha noch und geben senen liabe Nomen.

Also i kenn gnuag Jungbauan, de de Diandlen beeindruckt hom, indem se senre Weibalen noch senen benannt ham.

Oba no nie hot a Kalbl LARISSA oda LAXOBU ghasn. Hmpf.

Warum es trotzdem so vü Billigfleisch zum kafn gibt ba uns? Do sein de Bauern nit schuld. De gehen nit ins Gschäft und kafn sich fertigvapocktes Schnitzl fia 2 Euro es Kilo. Wir sein des. Wir Konsumenten. Wir, de onscheinend ka Geld hom fia richtig guates Fleisch, oba donn jamman, wenn ma Bauchweh hom.

Und Vegetarierer sowie Veganer, de sogn „I brauch vom Bauer e nix.“ I bin entteischt. Ehrlich. Weil eicha Gemüse, des ihr im Gschäft kafts oda am Bauernmarkt kimt.. SUPRISE hoffentlich von Bauern der Region. Wir OLLE brauchen unsere Bauan. Wie schnell unsa gonze Umgebung nerma so schen ausschaugn tatn. Landschaftspflege. Wer tuat des? De Bauan.

Jo Corona hot olles verändert, vielleicht verändern/ verbessern anige sena Einstellung. Weil man es Hirn wieder mehr benutzt. Fia Bauern hot sich nix geändert, außa doss se grod a bisi mehr Aufmerksamkeit greg hom. De fian eich Gemüsekistln vua de Haustia? Des tuan se schon imma, lei jetzt brauch mas. De frische Milch in Glasln is jo fancy, des tuan de Leit seit hundat Joa. Jetzt grod wird auf Social Media Regionalität mit Hashtag und Coolness versehen. Dabei is des eigentlich etwas, wos immer Trend sein sollt. Bauern sein imma do und deshalb bemerk ma se nerma. Wenn se nerma wan, donn tat ma wos gspian. Wenn se nit do wan, hätt ma nämlich heite schon a großes Problem. Wir taten im Gschäft de Lieferschwierigkeiten mitgregn. Wir taten amol schwitzen, wenn wir für unsern Frühstückssmoothies kane Äpfel und Salatkepf mehr gregn. Und wenn es an Mehlstopp geben tat, kenntets olle nit des fancy Bananenbrot futtern.

Es gibt a Klischee. OLLE Bauan sein Schuld on den zuhohen Co2 Ausstößen. Olle? Oda reden wir do eigentlich von den Massentierhaltungen in Amerika? Weil akleats ma sunst ans bitte. In Österreich is jo grod olles a bisi vü ruhiger. Weniger Flugverkehr, vadommt vü weniger. Olle Leit sein daham und foan nit wie de Tamischen mit senan Auto von A zu B noch C und des den gonzen Tog long. Homeoffice erspoat a anige Kilometer. Und schauts eich des on. In de letzten Wochen hat sich de Umwelt SO OAG erholt. De Co2 Ausstöße sein weniger. Und wissts wos? De Bauan oabeitn wie gewohnt weiter. Also de spoan nix ein und dennoch werd olles besser.


Klane Überlegung: Vielleicht sein grod de Bauan nit de, über de ma schimpfen sollten. Vielleicht seima doch selber schuld?

Mir hat a gscheide und echt tolle Frau gsog, wenn man stott „schnell ins Gschäft foat“ fia Milch und Brot, anfoch zum nächsten Bauern GEHT. Is des umwelttechnisch wohl a Verbesserung. Oda nit? Derzeit is a beim Bauern des Einkafn gscheida. Im Geschäft sein soooo vü Leit. Mitn bekannten Bauer konn man sich ausredn und der stellt da des Packl vua de Tia. Und nix mit angerempelt werden mit an Wagalen und ka „ABSTAAAAAND“ an der Kassa.

Zu Ostern wünsch i ma eindeutig, doss ma aufhern, ondan Menschen/Berufsgruppen de Schuld zu geben und amol segn, wos eigentlich folsch laft. Unsa Gewohnheit. Unsa Bequemlichkeit. Unsa Privileg, des wir nit amol mehr segn und schätzen.

Sogs ma bitte ans. Wos is so schwa dronn, stott dem fertigen Pizzatag selber an zu knetn? Mitn heimischen Mehl.
Kuchen backen is kinderleicht, mit de heimischen Eia, mit dem heimischen Mehl und vielleicht den heimischen Früchtalan.
Überraschung: in Fertigbackmischungen is Eiersatz drinnen HM LECKER. Aus Rumänien, weil billig. Also wenn ihr liaba des essts, konn eich kana helfen. Olle leben den #healthylifestyle und schmeißen sich dan Obst und Gemüse in Smoothieform oda in Kapseln obe, weil des jo gleich guat is wie a frischer Opfel vom Bam.

Wie soll bitte in ana Tablette genauso viele FRISCHE Nährstoffe drinn sein, wie in an FRISCHEN Gurkalan?

#healthylifestyle sollte mit Hirn glebt werden und mit Regionalitätsbewusstsein.

Dieses „Regional is teurer“ Denken kann man endlich los werden. Jetzt grod merkt man, wie „praktisch“ Regionalität is. Zwoa liefert Italien grod kane frischen Obstsorten oba he wir in Österreich hom e so guate Sochen. Warum kaf i a Milchpackl für 70 Cent, wenn des Packl fia 1,03 mir finanziell nit weh tuat, oba i kaf de Milch quasi vua da Tia? Wir Kärntner hom den Konzern Kärntner Milch und wenn wir den nit unterstützen, warum red ma donn noch von Zusammenhalt und Nächstenliebe?

Nochmal zum Thema Finanzen: Bevua i de 8 Euro fias guate heimische Fleisch nit hon, kaf i liaba ka Fleisch. Donn iss i wos gesundes Fleischloses. Bevor i mir und ondren Billigfleisch vorsetz voller Medikamente und olles (jo, diese Aufklärungsvideos sein ka Fake), verzicht i. Spoa auf des Guate. Gleiche Spiel für Wurst, Käse und Joghurt. Wenn es für mi nit leistbar is, heimische Produkte zu kafn, muss i ma wos überlegen. Weil dafür des Geld für Junkfood und Fertigmampferei auszugeben, wovon NIEMAND wos hat außer de Großkonzerne und unser Diabetesengele, über leg i. Außerdem is a 7 Toges Fleischkonsum nit nötig und sogoa die stoaken Oabeita daham kemen mit 2-3 Mol de Woche Fleisch leicht aus.

Von zvü regionalen Obst, Gemüse und Fleisch is noch niemand kronk woan!

Regional einkafn is btw (übrigens) a nit so schwer. Schaugs amol im Gschäft, wo überall de österreichische Flagge oben is. (Natürlich reicht alan de Flagge nit, um zu wissen, doss es fix aus Österreich is. Hier die Gütesiegel.) Oda KÄRNTNER MILCH. Von dem Konzern, von dem unsere Bauan Leben, gregst du anfoch olles, wos man braucht. Topfen, Joghurt, Milch..

I trau mi wetten, doss jeder Kärntner mindestens an Menschen kennt, der on de Kärntner Milch liefert. Du host a Gsichtl zum Konzern. Des is jo richtig geil, wenn du genau wast, WER hinta dein Joghurt steckt. Du wast, wer daran verdient. Des is a ka Selbstverständlichkeit und trotzdem treten des vü mit de Fias. Do seima wieda beim Privileg, wos i oben angsprochen hab.

Setzt eich heit vua de (hoffentlich heimische) Osterjause und seids donkboa. Donkboa doss wir oll de Produkte von daham gregn, doss wir eigentlich nur uns gegenseitig unterstützen brauchen, doss unsa Geld liaba bei unseren Nochban bleiben und de Qualität höher gschrieben is wie muss.

Für den Beitrag hab i noch mehr mit Mädels und Jungs, de daham a Landwirtschaft ham gratscht. Wos i gmerkt ham? Olle zam ham anfoch a onderes Bewusstsein. De ham a Feingefühl für Nachhaltigkeit und segen des Guate in jeder Krise.  Denn Bauan kennen schlechte Zeiten. Corona is nit sena erste Krise, de se bewältigen miasn.  Erntekrisen durch Umweltkatastrophen, neue nit machbare Gesetzregelungen.. Bauan sein stärker und gscheida wie so vü Leit glabn. Bauankinda hom von klan auf glernt, doss Regionalität zu den Grundprinzipien kern. Mir kimt vua, vü der ondaren Leit hom des nie glernt und segn des goa nerma.

Danke fias Lesen.
Des sollt ka Onpotzarei und Besserwisserei sein.
Des sollt anfoch a klana Wegweiser sein, folls a poa von uns vom Weg obkemen.
Vom Weg des gegenseitigen Unterstütztens. 

Danke on de Bauan. De von dem Beitrag jo immer noch nix hom. Se hätten erst donn wos davon, wenn meine Leserinnen und Leser amol onruafn und sogn „He deaf i ba dir de Milch holen? Wonn is denn gscheid? Host du eigentlich a guats Fleisch fia mi. Und wonn kemen denn de ersten Radieschen ausa?“ Oda wenn ihr jetzt nächste Woche olle beim Kühlregal in Kärnten stehts und anfoch de Kärntner Milch Produkte kafts stott der Marke X aus Vorarlberg oder Y aus Bayern oda Z aus Shanghai. Vastehts ihr?

Und mei persönlicher Tipp: SCHOKIGENUSS VON DA KÄRNTER MILCH. Kafts eich glei 2 oda 3e. Weil de werdets ihr lieben. De lieb i so hoat. De hätt ma da Osterhos gern vorbei bringen kennen.

 

Schokogenuss 1,8 %

Schene Ostern. ?

Klarstellung: Des hier is ka Werbung für Kärntner Milch an sich. I werd nit bezahlt. I mach gratis Werbung und nutzt dafür mei Reichweite fia oll de Bauan, de an Kärntner Milch liefern oder eben anders Menschen mit Lebensmitteln versorgen. Damit des klar is. Danke ❤️

V.l.n.r.: Karo, Felicitas, Gloria, Susi, Kathi, Sally und Glocke