Olles. Anfoch olles.

Olles. Anfoch olles.

21. November 2019 6 Von Laxobu

Du hättest olles von mir hoben kennen. Anfoch olles und des host du gonz genau gwusst.
Wos ongfongen hot wie a Spiel is so schnell es Leben woan. Aus Flirten sein echte Handlungen woan, aus Träumerein Realität. Doch jetzt is es jo doch wieda so, doss jeda von uns zwa alan do steht. 

Fia di hätt i mei „i bleib alan“ Einstellung geändert. Mei Lebensmotto hätt i vielleicht umgeton. Fia di hätt i en Eyeliner wegglossn, fia di hätt i den Lippenstift draufgeton. Fia di hätt i de Bibel glesn, fia di hätt i zum Kochn ongfongen. Fia di hätt i weniga great, fia di hätt i mi mehr gwehrt.
Di in mei Lebn einzubaun hot so leicht ausgschaut in mein Kepfln. A poa Sochn wärn zum ondas tuan, olles im Bereich des Möglichen. Du muast lei wolln, sowie i. Donn greg ma des schon hin. Hon i gedocht.
Wos homa nit zomm glocht. Getramt hon i heimlich, woa ma irgendwie peinlich. Oba in ana Soch woa i ma komplett sicha, i bin es wert. Du host mi vadient und i di a. I wär da nit zguat gwesn, i wär genau perfekt fia di. Wir hättn a perfektes Paarle ergeben. Von Innen und Außn.

Dia hob i imma gontwortet, wo ondre ewig long auf mei Antwort woatn. Du woast mei erster und letzter Gedonke. Deine Onrufe woan de Heißersehntesten und de Obschiede de Schmerzhoftesten. De Vuafreid auf di woa schlimma wie aufs Christkindl. Vuafreid auf wos, wos nie geschieht. Oda wos passiat is, woa holt enttäuschend zwenig. Ka Bussl, ka Berührung, ka Gespräch. Do woa ka Moment des Weggehens, wia zwa alan. Ka Sekunde Intimität. Manst zwischen Menschenmassn konn man sich valieben, konn man sich do a bisi Vatrautheit gebn? Wohl eha nit.
Du host des in mir ausgelöst, wos i schon long nerma gspiat hon. Du host mi hoffn lossn. Hoffn auf di und mi. Oba des werd wohl nie.

Du host mi sogoa a bisi in dei Lebn glossn. Von deine Ängste dazelt, private Sochn erklärt. Woa ma irgendwie gonz recht, hob es Gefühl ghobt di zu kennen. Dabei merk i, wie wenig i di gekonnt hob und wie gern i di kennen glernt hätt.

Glab ma, fia di hätt i Bier getrunken. Du wast genau, wos des hast. Dia hon i nämlich so vü von mir dazelt. Wollt i zerst nit, oba du host gfrogt. Gfrogt und zuagheat, selba nie zvü gsog. Des hon i megn. Mog i bis heit sowos. Und du frogst ehrlich wie s ma geht und mein Herzln. Ach mei Herzl und i.
FIA DI HÄTT I PROBIAT, ALAN MEIN SPECK AUFZUSCHNEIDN.
I hätt anige Sochn sein lossn, i hätt vieles begonnen. Dabei hot des mit uns nit amol ongfongen. Weil du nit wolltest. Du wolltest mi nit.
Vermutlich hättest du fia mi nix lossn. Deine Ontworten wärn e lei so „Du konnst ma genau an blosn.“ Hätt i geton und zwoa so richtig, richtig guat. Just sayin‘.
Weil a wenns so erniedrigend klingt, als tat i jetzt so olles tuan fia di. I hätt des jowohl, oba i wär de stoake Frau geblieben, de i bin. I hätt mi nit 90 Grad gedraht und wa a ondas Weibl gwesn. Mit mein Charakter hättest e lebn miasn. Des hättes vermutlich e gern.

Fia di hätt i meine Ängste liegn lossn, fia di wa i mutig gwesn. Fia di wär i geblieben, fia di wär i gongen. Aufn Berg, zum Wossa, zu dir, weg von do. Fia di wär i auf Bama gekraxelt und von Klippen gsprungen.
Vielleicht hätt i meine Ideen verworfen und mit dir zomm neie gezeichnet.

Fia di hätt i anfoch olles riskiert. Wär do so dumm, naiv und mutig gwesn, wie noch nie. I hätt zwoa olles zum valian ghobt, oba irgendwie a nix. Woa da Meinung, wenn i di hob, hon i nix zu valian. Tjo, hätt i di lei ghobt. Irgendwie. Oba du wolltest mi onscheinend nit amol a bisi.

I HÄTT DA MEI FUCKIN HERZL INS GSICHTL GSCHMISSN. Nimms, hupf drauf und gibs ma schen demoliert zruck. I wü des so. Des passt schon so. Spü mit mir, damit i spia, wie s wa. Mit dir und mia. Nix fia de Ewigkeit, oba fia de hätt ma so a noch Zeit.

I hätt di gliebt. So richtig. Mit Kopf und Herzl. Oba wos no vü wichtiger is, i hätt di mi liebn lossn. Glab ma, des loss i fost kan. Niemanden hätt i so gern so weit zuabeglossn wie di. So weit zuachn, doss du mei Herzl schlogn herst. Wie du wast, schlogs e imma zschnell, bei dir no schnella.

Dia hätt i die Tia aufgmocht. Du hättest in mei Haus kennen. In mei Haus voller Unsicherheit und Chaos. I hätt di auframen lossn. Vermutlich hätt i da a gholfn. I hätt da olles dazelt, von Onfong on. Du hättest mi verstondn, du hättest mi mit ondan Augn gsegn. Di fua meina Tia is a Wunschvorstellung, alan in mein Auto grenzt an Unmöglichkeit. Wunschträumerei.

Warum i des olles geton hätt? Weil du ma des wert gwesn wast. Weil i in dir wohl mehr sig, wie de seba tuast. Weil do Sternlan in deine Augn woan, de i nit vagessn tat.
Des wär lei a Kompf gwesn. Gegn mi selba dir zu Liebe. Wär nit zukunftsbringend gwesn.  Dennoch hätt i nit gezögert olles zu tuan, zu gebn, zu spian.

Oba du bist anfoch stehn geblieben. Nit mol umgedraht host di. Anfoch nix geton. Donn bin i gongen. Weit weg. In de Oam von wen ondan. Von wen, der des olles wollt und schätzt.

Schod. Schod, doss du nix wolltest.
I hoff, doss wenn du doch wos wolltest, es heit bereist. Doss du do nit so mutig woast, wie i es woa.

Irgendwonn steh i wieda fua dia. Wahrscheinlich öffnest du ma donn de Tia. Donn werd i nit eintretn kennen, weil i dazua glernt hon.

A Art Abschiedsbrief. Rein lyrisch, nit on mei Leben angelehnt. I WISH i wär so naiv und liebenswürdig und bereit so zu fühlen. ❤️